Als deutscher Investor fragen Sie sich vielleicht, ob Sie auf der Trade Republic-Plattform Optionen handeln können. Optionen sind ein beliebtes Finanzinstrument, mit dem Händler auf Preisbewegungen von zugrunde liegenden Vermögenswerten wie Aktien oder Indizes spekulieren können. Wenn Sie jedoch ein Trade Republic-Nutzer sind, müssen Sie wissen, dass die Plattform nur Optionsscheine, Knock-outs und Factor-Zertifikate anbietet, die ähnlich wie traditionelle Optionen sind, aber einige wesentliche Unterschiede aufweisen.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, ob Trade Republic den Handel mit Optionen ermöglicht, die Hauptunterschiede zwischen Optionen und Optionsscheinen erläutern und alternative Broker vorstellen.
Kann ich Optionen mit Trade Republic handeln?
Nein, Trade Republic bietet derzeit keine traditionellen Optionen auf seiner Plattform an. Mit anderen Worten, die Plattform bietet „Derivate auf Optionen“ an. Das bedeutet, dass Optionsscheine, Knock-outs und Factor-Zertifikate angeboten werden, die ähnliche Merkmale aufweisen, aber unterschiedliche Finanzinstrumente sind. Hier ist eine detailliertere Erklärung jedes dieser Finanzinstrumente:
- Optionsscheine geben dem Inhaber das Recht, aber nicht die Verpflichtung, einen Finanzwert zu einem vorher festgelegten Preis vor einem bestimmten Verfallstermin zu kaufen oder zu verkaufen. Sie funktionieren ähnlich wie Optionen.
- Knock-outs sind eine Art Option, die wertlos wird, wenn der zugrunde liegende Vermögenswert einen bestimmten Preis erreicht. Sie begrenzen das Aufwärtspotenzial, haben aber eine niedrigere Prämie als Standardoptionen.
- Factor-Zertifikate reproduzieren die Preisbewegung eines bestimmten Wertpapiers mit einem Hebel. Sie bieten das Potenzial für höhere Gewinne, haben aber auch höhere potenzielle Verluste. Im Gegensatz zu Optionsscheinen und Knock-outs haben sie kein festes Verfallsdatum. Factor-Zertifikate sind nicht für eine Haltedauer von mehr als einem Tag geeignet.
Wenn Trade Republic traditionelle Optionen anbieten würde, würden Sie diese in ihrem Angebot als „Optionen“ und nicht nur als „Optionsscheine, Knock-outs und Factor-Zertifikate“ sehen.
Alternativen zu Trade Republic für den Handel mit Optionen
1. Interactive Brokers
Optionspreisgestaltung: Ab 1€ pro Vertrag
Mindesteinlage: 0€
Aufsichtsbehörden: FINRA, SIPC, SEC, CFTC, IIROC, FCA, CBI, AFSL, SFC, SEBI, MAS, MNB
Interactive Brokers ist ein globaler Online-Broker, der im Jahr 1978 gegründet wurde und an der NASDAQ (Ticker: IBKR) notiert ist. Das Unternehmen hat sich inmitten bedeutender Finanzkrisen als äußerst widerstandsfähig erwiesen und verfügt über einen strengen Risikomanagementprozess.
Die Plattform wurde sowohl für Einzelpersonen als auch für Institutionen entwickelt und bietet eine Vielzahl von Handelsoptionen an. Sie ermöglicht den weltweiten Zugang zu Aktien, Optionen, Futures, Währungen, Anleihen und Fonds aus über 150 Märkten. Alle Produkte sind von einer zentralisierten Plattform aus zugänglich.
Interactive Brokers bietet den Handel mit Optionen auf mehr als 30 Marktzentren an. Die Kommissionen beginnen bei 1 US-Dollar für US-Optionsverträge. Die Handelsplattform verfügt über fortschrittliche Tools für den Handel mit Optionen, wie beispielsweise den Rollover Options Tool, OptionTrader und Option Analytics. Sie können Ihre Positionen, Marktdaten, Optionsketten anzeigen und Ihre Handelsstrategien mithilfe des Strategy Builders anpassen. Die Interactive Brokers Traders‘ Academy bietet hervorragende Möglichkeiten, Ihr Wissen über Optionen zu vertiefen.
Interactive Brokers verfügt über eine der leistungsstärksten Plattformen auf dem Markt. Die Vielfalt der Produkte, die Qualität der Bildungsressourcen und die Komplexität der Daten, auf die Sie zugreifen können, sind hervorragend. Obwohl die Gebührenstruktur etwas schwer zu verstehen sein kann, bietet dieser Broker eine Vielzahl von Produkten zu sehr niedrigen Gebühren an. Es gibt keine Kontogebühren, keine zusätzlichen Spreads oder Kontomindestbeträge. Was Optionen betrifft, finden Sie hier alle Informationen, die Sie benötigen.
Interactive Brokers ist einer der besten Broker, die in Deutschland tätig sind. Neben einer robusten Plattform, Bildungsressourcen und niedrigen Gebühren ist Interactive Brokers sehr sicher, da es von der Financial Conduct Authority (FCA) reguliert wird. Sie bieten auch telefonischen, Chat- und E-Mail-Support, falls Sie Fragen haben. Dieser Broker ist eine ausgezeichnete Wahl für deutsche Trader!
2. DEGIRO
Optionspreisgestaltung: Ab 0,75€ pro Vertrag (+ monatliche Konnektivitätsgebühr von 5€)
Mindesteinlage: 1€
Aufsichtsbehörden: AFM, DNB
Gegründet im Jahr 2013 ist DEGIRO ein kostengünstiges Brokerage-Unternehmen, das aufgrund seiner niedrigen Gebühren sehr beliebt geworden ist! Mit über 2 Millionen Benutzern ist die innovative Plattform weithin bekannt für ihre Philosophie des „Do-it-yourself“. Sie haben alles zur Verfügung, um selbst zu investieren. Es bietet eine breite Palette von Finanzanlagen zum Handel an, einschließlich Aktien, ETFs, Anleihen, Optionen, Futures-Kontrakten, Optionsscheinen, Investmentfonds und einigen gehebelten Produkten.
DEGIRO ermöglicht Ihnen den Handel mit Optionen an den US-Börsen (CBOE, CME, NYMEX…) und den europäischen Märkten (Eurex, Euronext-Börsen, IDEM…). Die Provisionen dafür sind ziemlich hoch. Sie zahlen 0,75€ pro Vertrag zuzüglich einer monatlichen Konnektivitätsgebühr von 5€. Außerdem wird Ihnen 1€ pro Vertrag berechnet, wenn Sie eine Option ausüben.
Die Handelsplattform ist nicht anspruchsvoll für den Optionshandel, was bedeutet, dass keine fortgeschrittenen Tools zur Verfügung stehen, um das vollständige Bild der die Optionspreisbildung beeinflussenden Dynamik zu sehen. Mit anderen Worten, die Plattform ist nur zur Ausführung (Kauf oder Verkauf) geeignet.
Obwohl die Gebühren bei DEGIRO sehr niedrig sind, ist es wichtig zu beachten, dass es bei der Nutzung der Plattform einige Einschränkungen gibt. Wenn Sie ein erfahrener Optionshändler sind und anspruchsvolle Analysetools benötigen, sollten Sie möglicherweise eine andere Handelsplattform in Betracht ziehen. Wenn Sie jedoch ein Anfänger sind oder auf der Suche nach einer kostengünstigen Plattform zum einfachen Handel von Aktien und anderen Finanzinstrumenten sind, könnte DEGIRO die richtige Wahl für Sie sein.
Disclaimer: Anlegen birgt Verlustrisiken.
3. Firstrade
Optionspreisgestaltung: Ab 0$ pro Vertrag
Mindesteinlage: 0€
Aufsichtsbehörden: SEC, FINRA
Gegründet im Jahr 1985 und mit Sitz in den USA ist Firstrade ein Discount-Broker, der provisionsfreien Handel mit Aktien, ETFs, Optionen und Investmentfonds anbietet. Das Unternehmen verfügt über eine langjährige Erfahrung und einen guten Ruf im Bereich der Auftragsabwicklung.
Obwohl Firstrade Kunden aus der ganzen Welt akzeptiert, umfasst das Produktportfolio ausschließlich US-amerikanische Finanzprodukte. Darüber hinaus bietet Firstrade einige wichtige Funktionen für Anleger nicht an, wie z.B. den Handel mit Bruchteilen von Aktien und anderen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, Devisen, Futures und CFDs.
Der Handel mit Optionen bei Firstrade ist vergleichsweise günstig: Keine Provisionen und keine Vertragsgebühren, keine Gebühren für den Austausch, Ausübung oder Zuweisung. Die Handelsplattform für Optionen ist auf einem mittleren bis fortgeschrittenen Niveau mit Zugang zu Optionsketten, einem Risiko-/Renditeprofil für jeden Trade und einem vollständig integrierten OptionsPlay. Außerdem können Sie sich auf der Plattform kostenlos in Optionskursen weiterbilden.
Schließlich ist die Basiswährung von Firstrade USD. Wenn Sie Ihr Geld in einer anderen Währung einzahlen, fallen bei Ein- und Auszahlungen Wechselgebühren an. Eine Alternative besteht darin, einen kostengünstigen Wechselkursdienst wie Wise oder Revolut zu nutzen.
4. Tastytrade
Optionspreisgestaltung: Ab 0.65$ pro Vertrag
Mindesteinlage: 0€
Aufsichtsbehörden: SEC, FINRA, ASIC
Tastytrade, ehemals bekannt als Tastyworks, ist eine Online-Brokerage-Firma mit Sitz in den USA, die sich auf Optionshandel konzentriert, aber auch Zugang zu Aktien, ETFs und Kryptowährungen bietet. Die robuste Handelsplattform wurde von denselben Personen entwickelt, die die thinkorswim-Handelsplattform (betrieben von TD Ameritrade) aufgebaut haben.
Tastytrade bietet Optionen auf Aktien und ETFs, Futures und Mikro-Futures zu einer Provision von jeweils $1 ($10 Limit), 2,50$ und 1,50$ pro Kontrakt an. Es fallen keine Provisionen an, um eine Optionsposition zu schließen.
Auf der anderen Seite können die niedrigen Gebühren die begrenzten Kontofunktionen und die fehlende Auswahl an Anlageinstrumenten für den Gelegenheitshändler oder passiven Anleger nicht ausgleichen – beispielsweise gibt es keine Investmentfonds. Zusätzlich können die Kommissionsgebühren für Überweisungen bis zu 75$ pro Überweisung betragen.
Obwohl Tastytrade für Anfänger einschüchternd sein kann, bietet es eine Vielzahl von Bildungsmaterialien und Forschungswerkzeugen, um Ihre Effizienz im Optionshandel zu erhöhen.
5. TradeStation
Optionspreisgestaltung: Ab 0.60$ pro Vertrag
Mindesteinlage: 0€
Aufsichtsbehörden: SEC, FINRA
TradeStation ist ein US-Broker, der seit 1982 besteht und sich darauf spezialisiert hat, die beste Trading-Erfahrung durch seine ausgezeichneten Plattformen und Brokerage-Services zu bieten. Sie können bei TradeStation Aktien, ETFs, Optionen, Futures und Kryptowährungen mit wettbewerbsfähigen Preisstrukturen handeln.
Der Preis pro Vertrag beginnt bei 0,60$ mit Echtzeitdaten für Aktienoptionen. Die Plattform wurde mit leistungsstarken und intuitiven Tools entwickelt, die sowohl den Bedürfnissen von Anfängern als auch von fortgeschrittenen Anlegern entsprechen. Die firmeneigene Software OptionStation Pro ermöglicht es Ihnen, schnell Optionsketten zu erstellen, jede Optionsstrategie-Situation zu analysieren und dann direkt auf dem Markt Trades zu platzieren.
Darüber hinaus bietet TradeStation eine Vielzahl von multimedialen Bildungs- und Schulungsmaterialien an, die darauf abzielen, Ihre Handelsfähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, mit wettbewerbsfähigen Preisen pro Vertrag und leistungsstarken Plattform-Tools wie OptionStation Pro ist TradeStation eine ausgezeichnete Wahl für Anfänger und fortgeschrittene Anleger.
Wie unterscheiden sich Warrants von Optionen?
Warrants sind ähnlich wie Optionen, da sie dem Inhaber das Recht, aber nicht die Verpflichtung geben, einen Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt jedoch einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden. Einer der Hauptunterschiede besteht darin, dass Warrants von Unternehmen oder Investmentbanken a\gegeben werden, während Optionen an Börsen gehandelt werden. Dies bedeutet, dass Warrants im Allgemeinen weniger liquide sind als Optionen und möglicherweise größere Geld-Brief-Spannen aufweisen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Warrants typischerweise längere Verfallsdaten als Optionen haben. Warrants können Verfallsdaten von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren haben, während Optionen in der Regel innerhalb weniger Monate verfallen. Darüber hinaus können Warrants unterschiedliche Bedingungen als Optionen haben, wie die Möglichkeit, nur an bestimmten Daten oder unter bestimmten Bedingungen ausgeübt zu werden.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trade Republic zwar kein Options-Trading auf seiner Plattform anbietet, aber Alternativen in Form von Warrants, Knock-outs und Factor-Zertifikaten bietet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Instrumente und Optionen unterschiedliche Unterschiede aufweisen, die sich auf Ihre Handelsstrategie und Ihr Risikotoleranz auswirken können. Wenn Sie sich speziell für Options-Trading interessieren, gibt es andere Broker in Deutschland, die Options-Trading anbieten. Wie immer sollten Sie Ihre Due Diligence durchführen und einen Broker wählen, der Ihren Anlagezielen und -präferenzen entspricht.